Biografie des Dresdner Dix Meisterschülers Willy Wolff, der als DDR - Künstler um 1960 die Pop-Art nach Europa brachte



1905

am 05.07. in Dresden Trachau geboren

 

1912 bis 1920

Schulzeit in der 4. Bezirksschule

 

1920 bis 1924

Ostern Konfirmiert, kurz danach Lehre und Tätigkeit als Kunsttischler (Barocktischler)in der Feldschlößchenstr., erste Wanderungen, es zieht ihn zum Wassersport, Bau des ersten von zwei Segelboten

 

1921

Teilnahme am Holzarbeiterstreik, erste Kontakte zu anarchistischen Gruppen

 

1924

Wie üblich nach der Lehre, Entlassung, Beginn der Wandervogelzeit

Erste große Tour über Berlin nach Rostock, einige Wochen später sind sie ebenfalls über Berlin nach Hamburg gewalzt

 

1925 bis 1927

Besuch von Weiterbildungskursen an der Staatlichen Kunstgewerbeschule Dresden bei Prof. Max Frey

 

1927 bis 1933

Studium an der Kunstakademie Dresden bei Richard Müller, und Georg Lürig, ab 1930 als Meisterschüler bei Otto Dix

 

1929

Mitglied der KPD, Mitarbeit in der Roten Hilfe

 

1930

Er wird Mitglied der ASSO

 

1930 und 1931

Er erhält von der Akademie jeweils eine Anerkennungsurkunde

 

1932

Beteiligung an der Ausstellung „Meisterschüler Deutscher Kunsthochschulen
Dresden – Karlsruhe – Stuttgart

 

1933

Mit der Entlassung Otto Dix aus der Lehrtätigkeit durch die Nationalsozialisten, verließ Willy Wolff die Kunstakademie Dresden

 

1933 bis 1940

lebt von kleinen Verkäufen, vom Zeitung austragen und von der Arbeit als „Stubenmaler“

 

1935

April, Heirat mit Charlotte Erna Wischke

 

1936 und 1938

Beteiligung an der Ausstellung der “Vereinigung schaffender Künstler“ in der Städtischen Kunsthalle, Dresden

 

1940

Beteiligung an der 1. und an der 2. Herbstausstellung im Sächsischen Kunstverein. Beteiligung an der Weihnachtsausstellung im Sächsischen Kunstverein

 

1940 bis 1945

Kriegsdienst, er desertierte und wurde fast 2-mal geschnappt. Kam durch Geschick und Glück davon. Bei einer auftauchenden Patrouille stellte er sich verrückt und so ließen sie in laufen

 

1945

Am 13. Februar durch den Bombenangriff auf Dresden, Verlust des größten Teiles des künstlerischen Werkes, auch die Gemälde und Zeichnungen aus der Dix-Zeit.

Nach Beendigung des Krieges beginnt Wolff mit der eigentlichen Ausarbeitung seines künstlerischen Werkes, und seit Beginn der fünfziger Jahre gilt der direkte Einfluss von Otto Dix und der Akademiezeit als überwunden

 

 

Beteiligung an „Freie Künstler - Ausstellung Nr. 1“ Dresden

 

1947

Gründungsmitglied der Dresdner Künstlergemeinschaft „Das Ufer“

Seit Gründung, Mitglied des VBK – DDR

 

 

Juni, Ausstellung im Dürer-Haus in Meißen

 

1949

Beteiligung an der Wandbildaktion für die 2. Deutsche Kunstausstellung in Dresden „Reichsbahn – Ausbesserungswerk“

 

1950

Ausstellungsbeteiligung „Der antike Mythos in der neuen Kunst“ der Kestner-Gesellschaft in Hannover

 

1951

Lernt er in einer Ausstellung des Verbandes Bildender Künstler in Schloß Barnitz, die aus der englischen Emigration zurückgekehrte, Annemarie Koehler-Balden kennen

 

1952

Zieht mit Annemarie in Dresden in die Löscherstraße 33

 

1953

Geburt des gemeinsamen Sohnes Pan

 

1954

Sie ziehen nach Dresden-Rochwitz – Am Wachwitzer Höhenpark 6

Beginn des gegenständlichen Zeichnungswerkes mit surrealistischen Tendenzen

 

1955

Ausstellung zum 50. Geburtstag in der Galerie Kunst der Zeit Dresden

 

1956

Januar, Heirat mit Annemarie Koehler-Balden

 

 

Sommer, Beteiligung an der „Kunstausstellung Dresdner und Stuttgarter Künstler“ im Albertinum Dresden,

Nov. Beteiligung an der „Kunstausstellung Dresdner und Stuttgarter Künstler“ in Frankfurt/M

Dezember, Ausstellungsbeteiligung im Haus der Heimat in Freital

 

1957

Ausstellungsbeteiligung „Kunstausstellung Dresden – Stuttgart“ in Stuttgart

Beteiligung an der 3. Bezirkskunstausstellung

 

1957 und 1958

je einen Monat, Reisen nach London und Mittelengland (Derby) mit der Familie

 

1958

Bis Januar 1959 – In der IV. Deutschen Kunstausstellung wird Willy Wolff nicht gezeigt

Ausstellung in den Städtischen Kunstsammlungen Görlitz zusammen mit Curt Querner und Fritz Tröger

 

1959 bis 1971

Teilbeschäftigung als Führungsassistent der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, im Historischen Museum und im Grünen Gewölbe bis 1970

Arbeitet weiterhin freischaffend an seinem künstlerischen Werk

 

1959 um

Gravierender Wechsel des bildnerischen Ausdrucks aus der sachlich - präzisen, Ende der 50er Jahre surreal unterlegten Zeichenkunst geht er zunächst zu abstrakten Formen über. Dann Assemblagen aus Holzteilen und Collagen (gefördert durch Annemarie Balden - Wolff)

 

60er Jahre

Die Physiotherapeutin und Kunstsammlerin Ursula Baring ermöglicht 2 Ausstellungen in Ihrer Praxis und handelt sich die Ungnade der Partei und Staatsführung ein

 

1960

Juni, Juli Ausstellungsbeteiligung in der Galerie Kunst der Zeit Dresden

 

1960 bis 1963

Blutstürze, 5 Stunden OP in der Med. Akademie Johannstadt. Als seine Frau ihn das erste Mal im Krankenhaus besuchen will, fragt sie ihn wo der Herr Wolff liegt. Sie erkennt ihren eigenen Mann nicht

 

1963

März, die V. Deutsche Kunstausstellung in Dresden zeigt keine Arbeit von ihm

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1966

Ausstellung in der Kunsthandlung Kühl in Dresden zusammen mit seiner Frau Annemarie

 

1968

seine Personalausstellung in der Genossenschaftsgalerie Kunst der Zeit Dresden wird am Vormittag vor der Eröffnung durch Parteifreunde und Genossen (angeführt durch Lea Grundig mit dem Stadtrat Burkhard und dem Direktor des Museums für Geschichte der Stadt Dresden Rudolf Förster) verboten.
Beim Gehen hörte ich, wie Stadtrat Burkhard ganz wichtig erwähnte, dass er erst kürzlich einen 14tägigen Kunstlehrgang mit gemacht hätte. Meine Mutter, Annemarie Balden-Wolff, die neben ihm lief, sagte nur: „Das hätte ich jetzt nicht erwähnt!“
Die Kunde der verbotenen Ausstellung verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Das Telefon gab schon am Nachmittag keine Ruhe. Die Ausstellung wurde zu einem Riesenerfolg. 3 Tage blieb sie halb gehangen und nur durch einen Stuhl abgesperrt. Die erhoffte Wirkung schlug, wie so oft, in das Gegenteil um

Willy Wolff leidet sehr an der staatlichen Ablehnung, verzweifelt äußert er den Beschluss, vor allem auch aus Platzgründen, nicht mehr künstlerisch zu arbeiten

 

1970

am 27.08, Tod seiner Frau Annemarie

 

70er Jahre

Die Albertina in Wien erwarb Zeichnungen und Monotypien von Willy Wolff, bei einer Ausstellung des Dresdner Kupferstich – Kabinetts in der Albertina

 

 

Ausstellung im Stadtmuseum Bautzen

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Kopie, Variationen und Metamorphosen alter Kunst“ zum 250jährigen Jubiläum des Dresdner Kupferstich-Kabinetts im Albertinum

 

1971

Erster offizieller Ankauf eines Gemäldes durch die Staatlichen Kunstsammlungen, Galerie Neue Meister. „Das Liebespaar“ von 1932

 

1972

In der VII. Kunstausstellung der DDR fehlen wieder Arbeiten von ihm und anderen modernen Künstlern

 

1973

Ausstellung im Köpenicker Pädagogenklub (Berlin)

 

1974

Beteiligung in der Ausstellung Die Collage in der Kunst der DDR / National - Galerie Ausstellung im Alten Museum

 

 

Ausstellungsbeteiligung „Zeichnungen in der Kunst der DDR“ des Kupferstichkabinetts Dresden im Albertinum

 

1975

Beteiligung an der Ausstellung „Originalgrafik aus der DDR – Beispiele aus Privatsammlungen“ im Art Studio in Lindau am Bodensee. Danach wird sie gezeigt im Institut für moderne Kunst Nürnberg in der Schmidtbank, Galerie Nürnberg und

im Kuratorium Palais Lichtenstein in Feldkirch/Vorarlberg

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Farbige Grafik in der DDR“ im Staatlichen Museum Schwerin

 

 

Ausstellung im Klub der Intelligenz Pablo Neruda in Karl-Marx-Stadt

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Farbige Grafik in der DDR“ in der Kunsthalle Rostock

 

1976

Beteiligung an der Ausstellung „200 Jahre Malerei in Dresden“ im Albertinum in Dresden

 

 

Beteiligung an der „ARS Baltica 1976“ in Gotland in Schweden

 

1976

Ausstellung im Pretiosensaal des Schlosses und im Glockenspielpavillon des Zwingers in Dresden

 

1977

Die Ausstellung von Dresden wird in der Kunsthalle Rostock gezeigt

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Dresdner Kunst heute“ in der Galerie Nord in Dresden

 

1978

Beteiligung an der Studio-Ausstellung der Berliner Nationalgalerie „Von der Collage zur Assemblage – Aspekte der Material-Kunst in der DDR“

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Collagen, Montagen, Frottagen von Künstlern der DDR“ in der Galerie am Sachsenplatz in Leipzig

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Kontraste, Dresden 78“ im Leonhardi-Museum in Dresden

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Revolution und Realismus“ der Staatlichen Museen Berlin im Alten Museum

 

1978

Beteiligung an der Ausstellung Kontraste im Leonhardi Museum in Dresden - Loschwitz

 

1979

Willy Wolff wird mit dem Vaterländischer Verdienstorden in Bronze geehrt, er nennt ihn „Durchhalteorden“

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Farbige Grafik in der Kunst der DDR (II)“ im Staatlichen Museum in Schwerin

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Die ersten Jahre Bildende Kunst in der DDR 1949 – 1955“, die aus Anlass des 30. Jahrestages der DDR im Club der Kulturschaffenden „Johannes R. Becher“ in Berlin stattfindet

 

 

Beteiligung an der 10. Kunstausstellung des Bezirkes Dresden

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Weggefährten Zeitgenossen“ anlässlich des 30. Jahrestages der DDR im Alten Museum in Berlin gezeigt wird

 

1980

Beteiligung an der Ausstellung „Zeichnungen. Berliner und Dresdner Künstler“ in der Galerie im Turm in Berlin

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Zeichnungen. Berliner und Dresdner Künstler“ im Pretiosensaal des Dresdner Schlosses

 

 

Ausstellung in der Galerie Arkade, Straußberger Platz, Berlin

 

 

Ausstellung von Malerei, Plastik, Zeichnungen und Monotypien in der Galerie Am Sachsenplatz, Leipzig

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Künstlerische Ideen im Plakat, mit internationalen Künstlerplakaten aus den Beständen ders Dresdner Kupferstich-Kabinetts 1950-1980

 

1980

Ausstellung in der Kleinen Galerie, Meerane

 

 

Beteiligung am 6. Berliner Grafikmarkt der Pirckheimer Gesellschaft

 

1981

Beteiligung und ist mit drei Gemälden und zwei großen Zeichnungen in der Ausstellung "Kunst der DDR" im Musée d´Art Moderne de la Ville de Paries, vertreten

 

 

Ausstellung in der Galerie Mitte, Dresden

 

1982 bis 1983

Beteiligung an der IX. Kunstausstellung der DDR

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Frühstück im Freien“ zeitgleich zur IX. Kunstausstellung der DDR, im Leonhardi-Museum Dresden

 

1983

Ausstellung in der Galerie Kunst der Zeit, Dresden

 

1984

Beteiligung an der Ausstellung „Assemblagen“ in der Kunst der Zeit, Dresden

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „30 Jahre Kunst der Zeit Dresden“ in der Genossenschaftsgalerie „Kunst der Zeit“

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Das Ufer Gruppe 1947. Dresdner Künstler 1947 – 52“ im Pretiosensaal des Dresdner Schlosses

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Plastik aus Dresden 1945 – 1984“ in der Galerie Rähnitzgasse in Dresden

 

1985

Beteiligung an der Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden „Dresden. Bekenntnis und Verpflichtung“ im Albertinum

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Grafik aus Dresdner Werkstätten“ in der Galerie Rähnitzgasse in Dresden

 

 

Aus Anlass des 80. Geburtstages zeigt die Gemäldegalerie Neue Meister in Dresden eine kleine Sonderausstellung mit Gemälden und Objekten von Willy Wolff

Das Kupferstich-Kabinett zeigt Zeichnungen, Collagen und Monotypien

 

 

Ausstellung in der Galerie am Schönhof, Görlitz. Zur Eröffnung kann Willy Wolff aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr teilnehmen

 

1985

am Morgen des Montags, des 08. Juli, 3 Tage nach seinem 80. Geburtstag stirbt er in seiner Dresdner Wohnung und Wirkungsstätte, Am Wachwitzer Höhenpark 6

 

 

Ausstellung in der Galerie Comenius, Dresden

 

1988

Ausstellung im Angermuseum Erfurt

 

 

wie vor, Ausstellung in der Galerie oben, Karl-Marx-Stadt

 

1990

Ausstellung in der Galerie der Berliner Graphikpresse, Brunnenstraße

 

2000

Ausstellung zum 95. Geburtstages von Willy Wolff im Leonhardi-Museum Dresden

 

 

Ausstellung zum 95. Geburtstages von Willy Wolff im Textilmuseum Forst

 

2003

Beteiligung an der Ausstellung „Kunst in der DDR“ eine Retrospektive der Nationalgalerie in der Nationalgalerie in Berlin

 

 

Beteiligung an der Ausstellung „Kunst der sechziger Jahre vom Atlantik bis zum Ural“ in der Städtischen Galerie Karlsruhe

 

2004

Beteiligung an der Ausstellung „Kunst in der DDR“ eine Retrospektive der Nationalgalerie in den Kunst und Ausstellungshallen in Bonn

 

2006

10.02. bis 07.05.Ausstellung „Willy Wolff zum Hundertsten“ in der Städtischen Galerie Dresden

 

 

Pan Wolff©